27.08.2020
Mit dem ersten komplett digitalen Praktikerkongress in Europa präsentiert sich der bpt in diesem Jahr als Digital-Pionier, denn der bpt-Kongress 2020 findet „digital“ im Internet statt. Warum hat sich der bpt für diese Lösung entschieden? Was kostet das und wie genau funktioniert es? bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder hat sich dazu den Fragen der Redaktion unserer Mitgliederzeitschrift „bpt-info“ gestellt.
bpt-info:
Bereits seit Wochen gibt es in Sachen Corona überall Erleichterungen. Theater
planen wieder Aufführungen, in Frankfurt findet im Herbst die Buchmesse statt.
Warum sagt der bpt seinen Kongress nicht ab?
Moder:
Wir,
also das bpt-Präsidium, die bpt Akademie GmbH, unser Programmkomitee
und die Geschäftsführung standen vor der Herausforderung, eine
Großveranstaltung mit über 3.000 Teilnehmern plus
Industriepartnern zu organisieren und dabei auch die Sicherheit aller
Beteiligten, also Teilnehmer, Aussteller, deren Dienstleister, unsere
Referenten und Mitarbeiter im Auge zu behalten. Zusätzlich haben wir unsere
Mitglieder befragt. Das Ergebnis war eindeutig: Anreise und Abreise,
eventuell sogar eine Hotelübernachtung und dann ein Kongress mit
massiven Sicherheitsmaßnahmen und einer Fachmesse, in der nur wenige Menschen
gleichzeitig flanieren können, das ist nicht der Kongress, den wir
kennen und der von den Teilnehmern gewünscht wird. Ich habe mich
über die Rückmeldung unserer Mitglieder übrigens sehr gefreut. Denn
schließlich sind wir ein medizinischer Fachkongress. Wenn nicht wir der
Prävention und dem Gesundheitsschutz auf Basis aktueller
wissenschaftlicher Grundlagen den Vorrang geben, wer dann?
bpt-info:
Jetzt also ein Digital-Kongress. Aber ist das nicht doch eine Notlösung?
Moder:
Überhaupt nicht! Sehen Sie, ich habe gerne Kontakt mit Menschen und
mag den persönlichen Austausch. Aber schauen Sie sich unsere
Lösung jetzt doch bitte mal an. Wir haben eine tolle technische
Umsetzung, bei der Sie als Teilnehmer praktisch alle Veranstaltungen
besuchen können, live und interaktiv, bei vielen Angeboten sogar später als Aufzeichnung. Und das alles parallel zum Praxisbetrieb. Mein
Vorschlag: Wir machen das in diesem Jahr mit einer digitalen „State
of the Art“ Lösung und wenn der ganze Corona-Spuk vorbei ist, sehen wir
uns wieder live! Das ist für uns alle die beste und sicherste
Lösung!
bpt-info:
Aber warum dauert das Ganze jetzt eine Woche? Muss ich mir als Praktiker jetzt
eine ganze Woche freihalten?
Moder:
(lacht) Nein, natürlich nicht. Sehen Sie, Bildschirmzeit ist etwas
anderes als Präsenzzeit, nach zwei Stunden vor dem Bildschirm
haben Sie genug, die Konzentration lässt nach. Um dem Rechnung zu tragen,
gehen wir auf sieben Onlinetage. Wir entzerren so das bisher in Parallelveranstaltungen verdichtete Programm. Für Sie als Teilnehmer heißt das: Wir bieten
Ihnen zwei Termine am Tag an. Einen um 13 Uhr und einen um 19
Uhr. Sie haben die Wahl und können parallel zum Praxisbetrieb, beziehungsweise
nach der Praxis sowie am Wochenende, die Angebote, die Sie
interessieren, wahrnehmen. Sie schauen also was sie wollen, wann
sie wollen. Mit sehr wenig Zeitaufwand ohne An- und Abfahrt bequem von
zu Hause.
bpt-info:
Wie genau soll das ablaufen?
Moder:
Es wird jeden Tag einen Mix von Online-Vorträgen, interaktiven
Webinaren und Live-Veranstaltungen geben. Die Teilnehmer können
sich zu festen Programmzeiten zuschalten oder die Angebote eben auch
später noch online abrufen, wie es ihnen zeitlich passt.
bpt-info:
Aber eine Messe, sowas geht doch nicht digital, oder?
Moder:
Ganz ehrlich? Als wir den Anbieter für die Online-Umsetzung
ausgewählt haben, war ich sehr erstaunt, was mittlerweile technisch
möglich ist. Ich kann Ihnen also versprechen: Es wird auch eine virtuelle
Messe geben, auf der sich die Kolleginnen und Kollegen und die Industrie nach Wochen des Stillstands endlich wieder treffen und sich im
persönlichen Gespräch über neue Entwicklungen austauschen können!
Wir werden thematisch gegliederte Messehallen haben, passend zum
Praxisalltag, und es wird viele Angebote geben, die digital
sehr benutzerfreundlich umzusetzen sind. So bieten wir beispielsweise
virtuelle Rundgänge an, bei denen man bequem alle Innovationen
auf einen Blick erfassen kann.
bpt-info:
Wie ist denn die Resonanz bei den Ausstellern? Machen die mit?
Moder:
Ganz eindeutig: ja! Bereits wenige Tage nach der Vorstellung unseres
Konzepts haben wir die Zusage von vielen namhaften Ausstellern
und fast täglich kommen neue Anfragen rein. Wir sind mit der Resonanz bisher mehr als zufrieden.
bpt-info: Sie haben sich aber auch wirklich einiges vorgenommen! Denn zusätzlich zur Fachmesse präsentieren Sie in diesem Jahr erstmals auch eine Jobmesse. Warum das?
Moder: Die Suche nach
Personal ist derzeit wohl das
wichtigste Thema in einer Tierarztpraxis. Deshalb müssen wir als Praktikerverband hier was tun. Und bei uns auf dem Kongress sind sie ja alle: selbstständige und angestellte Tierärzte/innen sowie Studierende und Berufseinsteiger. Wir bringen diese Menschen zusammen und schaffen mit der Jobmesse ein Forum, bei dem Jobsuchende mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt treten können. Nicht nur Industriefirmen, vor allem auch Tierarztpraxen und Kliniken können sich so vorstellen und nach Mitarbeitern Ausschau halten, übrigens zu wirklich attraktiven Konditionen. Iris Hebling, unsere Messeexpertin in der bpt-Geschäftsstelle, hilft da bei Interesse sehr gerne weiter. Abgerundet wird das Ganze am Samstag, den 21. November übrigens von einem Live-Career-Day, bei dem es viele Informationen für angestellte Tierärztinnen und Tierärzte sowie Studierende rund um den tierärztlichen Arbeitsmarkt und den Einstieg ins Berufsleben gibt!
bpt-info: Ein ganz anderes Thema: Mal angenommen ich bin Tierärztin oder Tierarzt und kein Technik-Profi. Komme ich mit dem Digital-Angebot des bpt klar?
Moder: Auf jeden Fall!
Schauen Sie, die Empfangshalle wird
ungefähr so wie auf dem
Bild oben aussehen: Klicken Sie in Ihrem
Webbrowser einfach dort, wo sie hinmöchten.
Das ist alles. Und wenn Sie Fragen
haben, klicken Sie die Person am
Schalter an und Sie sind sofort im
Dialog mit der realen Welt, also mit richtigen
Menschen. Auch alles weitere im Ablauf
ist absolut intuitiv, ohne den Download einer
Software und mit einer normalen Internetverbindung.
bpt-info: Zwei Themen stehen hier noch auf der Liste: ATF-Stunden und Kosten.
Moder: Auch das haben
wir gut durchdacht. Es gibt für 259
Euro ein Ticket für den gesamten
Kongress („All-In-Ticket“). Esgewährt
Zugriff auf sämtliche Fortbildungsinhalte und alle Angebote. Jeder Teilnehmer entscheidet selbst, welche und wie viele Live-Webinare und Vorträge on demand er anschaut. Die individuelle ATF-Stundenzahl richtet sich dann nach dem Umfang der belegten Fortbildung. Selbstverständlich berechtigt das Kongressticket auch zur Teilnahme an den berufspolitischen Events, zum Besuch der virtuellen Fachmesse, unserer Jobmesse und sogar zur Teilnahme an den virtuellen Abendveranstaltungen. Ja, auch die wird es geben. Zusätzlich haben alle Nutzer im Anschluss an die Kongresswochen noch bis zum 9. Dezember 2020 Zugriff auf alle Vorträge on demand und die aufgezeichneten Webinare.
bpt-info: Das klingt nach einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis! Und Sie sind ganz schön begeistert von diesem Angebot, oder?
Moder: Ja, wir stehen
da voll dahinter! Alle reden von
Digitalisierung, wir leben sie! Unser Ansatz
ist: Fachlich genauso viel lernen und
diskutieren, wie auf einer
Präsenzveranstaltung. Dazu einen
digitalen Mehrwert mit den neuen
Möglichkeiten schaffen. Und in der
virtuellen Welt etwas Neues erleben. Da
wollen wir hin. Ich hoffe, wir sehen
uns!
bpt-info: Auf jeden Fall, Herr
Dr. Moder. Vielen Dank für das Gespräch!
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