18.04.2024
bpt-Geschäftsführer Heiko Färber berichtet dazu im bpt-Info 05/24:
Noch im letzten Jahr haben der Veterinärmedizinische Fakultätentag, BTK und bpt die seit Jahren diskutierte Novelle der Tierärztlichen Approbationsverordnung (TAppV) endlich auf den Weg gebracht. Wesentliche Änderungsvorschläge waren die Stärkung der professionellen Kompetenzen Ökonomie, Kommunikation und Ethik und eine Erweiterung der klinischen Ausbildung (siehe bpt-info 12/23). Noch im vergangenen Herbst war das zuständige BMEL zuversichtlich, dass die Novelle in dieser Legislaturperiode abgeschlossen werden kann. Doch schon die zögerliche BMEL-Antwort auf die Kleine Anfrage von Die Linke vom 7. März hat daran Zweifel aufkommen lassen: ‚Voraussetzung für eine mögliche Novellierung ist eine Bewertung gegebenenfalls bestehender Änderungsbedarfe seitens des zuständigen Fachressorts. Eine solche steht zurzeit noch aus.‘ Beim Fakultätentag am 10. April in Berlin hat BMEL-Abteilungsleiter Prof. Dr. Dr. Markus Schick die Bombe dann platzen lassen. Die TAppV-Novelle muss gestoppt werden, weil die EU-Kommission ebenfalls begonnen hat, die ‚EU-Mindestanforderungen für die tierärztliche Ausbildung‘ zu überarbeiten. Da EU-Recht über nationalem Recht steht, ist das BMEL nun zu einem Jahr Stillhalten verpflichtet. Problem dabei: Vor den im Juni stattfindenden Europawahlen wird es keine Neufassung der Verordnung mehr geben, d.h. es muss auf die neue EU-Kommission gewartet werden, die frühestens Ende des Jahres ihre Arbeit aufnimmt. Für die Novelle der TAppV bedeutet das also Frühjahr/ Sommer 2025, genau dann, wenn auch hierzulande wegen der Bundestagswahlen im Herbst 2025 nichts mehr läuft. Deshalb: Vor Frühjahr 2026 dürfte bei der TAppV nichts weiter vorangehen, vor Frühjahr 2027 dazu also nichts im Gesetzblatt stehen. Leider drei Jahre verlorene Zeit, um den tierärztlichen Nachwuchs besser auf die Realität vorzubereiten!