Unterstützung für Ukraine-Flüchtende und ihre Tiere

Sehr viele Menschen wollen ukrainischen Flüchtlingen helfen und tun dies bereits in vielfacher Hinsicht. Auch an den bpt wurden Anfragen gestellt, was die Tierärzteschaft konkret tun kann und welche Hilfsangebote es gibt. Die nachstehenden Informationen zeigen einige Möglichkeiten auf (Stand: Juni 2023)

Kostenfreies Deutschkurs-Angebot für Tierärzt:innen aus der Ukraine

Internationale Tierärztinnen und Tierärzte mit hervorragenden fachlichen Kenntnissen sind in den Tierarztpraxen und Tierkliniken gefragter denn je. Aber hierfür werden auch gute Deutschkenntnisse benötigt, um Fachwissen selbstbewusst zu vermitteln und in Notsituationen präzise Anweisungen geben zu können.

Der Deutschkurs für Tierärzte des Anbieters Vetion.de GmbH ist ein für Tierärztinnen und Tierärzte aus aller Welt maßgeschneiderter Online-Sprachkurs.

Tierärztinnen und Tierärzte mit einem ukrainischen Pass können bis auf Weiteres an dem aus 5 Modulen bestehenden E-Learning „Kleintier“ kostenfrei teilnehmen. Die Module sind im Selbststudium in freier Zeiteinteilung zu absolvieren und decken unter anderem alle häufigen Krankheiten in der Kleintierpraxis ab.

Weitere Infos unter https://deutschkurs-tieraerzte.com/

Fortführung und Erweiterung des BFB-Jobportals

Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) hatte im Mai 2022 unter https://freieberufe-jobportal.de ein Jobportal insbesondere für ukrainische Geflüchtete lanciert.

Nun wird es zu einem allgemeinen Jobportal mit Stellen, Ausbildungs- und Praktikumsplätzen bei den Freien Berufen erweitert und bietet Informationen über aktuell rund 2.500 freie Stellen bei den Freien Berufen.

Die Kerngedanken der Initiierung des Portals, darunter Integrationskraft und -wille sowie die menschliche Hilfsbereitschaft, sind weiterhin elementare Bestandteile, nun auch der Kooperation zwischen BFB und BDU.
Mit dieser Kooperation möchten beide Verbände an die Erfolgsgeschichte des Jobportals anknüpfen und diese kontinuierlich weiterführen.

Plattform Vets for Ukraine

Unser europäischer Dachverband FVE hat mit Unterstützung zahlreicher anderer Veterinärorganisationen die Plattform https://vetsforukraine.com entwickelt, um die Hilfe von europäischen Tierärzten für ukrainische Tierärzte, ihre Familien und Tiere zu koordinieren.

Unterkünfte für Mensch & Tier

Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) und das TASSO-Haustierzentralregister haben zwei Webangebote geschaffen, über die private Unterkünfte für Flüchtende und ihre Tiere (Hunde & Katzen) angeboten werden:
HELP FOR DOGS
TASSO.Help

WDT

Auf ihrer Website bietet die WDT aktuelle Informationen zu Fragen nach konkreten Hilfen. So sind beispielsweise Kontaktpersonen aufgelistet, die direkte Hilfe zugesagt haben und auch direkt unterstützen. Des Weiteren finden sich auf der Internetseite Informationen zu Sach- und finanziellen Spenden. Sowohl der bpt als auch die WDT unterstützen den Hilfsfond des Rotary Clubs Bad Camberg Idstein, für den sich eine Kollegin in besonderer Weise engagiert, um ukrainischen Tierärztinnen und Tierärzten zu helfen. Der Hilfsfond ist der perfekte Sammelpunkt für Spenden für die Ukraine.

Informationen zur Einreise von Heimtieren aus der Ukraine

Vor dem Hintergrund der erschreckenden Eskalation der Ukraine-Krise hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mitgeteilt, dass die EU-Kommission die EU-Mitgliedstaaten gebeten hat, für die Einreise von Heimtieren, die in Begleitung ihrer Halter aus der Ukraine in die EU einreisen wollen, vorübergehend erleichterte Bedingungen zu schaffen.

Die vorübergehend erleichterten Bedingungen für die Einreise von Flüchtenden mit Heimtieren aus der Ukraine enden mit Ablauf des 15.06.2023.

Die Ukraine ist in Bezug auf die Tollwut ein nicht gelistetes Drittland. Demnach sind bei der Einreise von Heimtieren, die Bedingungen für die Einreise aus einem nicht-gelisteten Drittland zu erfüllen.

Weitere Informationen unter https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/haus-und-zootiere/heimtiere-einreiseregelung.html

StIKo Vet-Statement zur Tollwut-Einschleppung

Auf Anfrage des bpt hat die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) folgendes Statement hinsichtlich der Gefahr der Einschleppung von Tollwut aus der Ukraine abgeben:
Auch wenn die Ukraine noch nicht als tollwutfrei gelten kann, trat die Krankheit in den vergangenen Jahren selbst bei ungeimpften Hunden nur noch sehr selten auf. Nach Berechnungen des Nationalen Referenzlabors für Lyssaviren am Friedrich-Loeffler-Institut beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Hund zum Zeitpunkt des Grenzübertrittes in der Inkubationsphase befindet, 1:300.000. Dieses extrem niedrige Risiko gilt für ungeimpfte Hunde. Bei geimpften Hunden ist die Gefahr weitgehend zu vernachlässigen. Bei einem entsprechenden Vorbericht sollte aber bei einer unklaren Symptomatik immer auch an die Tollwut gedacht werden (s. stiko-vet.fli.de).

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