25.11.2019
Mehr als neun Millionen Hunde und rund 15 Millionen Katzen leben in deutschen Haushalten. Doch in Sachen Gesundheitsvorsorge besteht weiterhin großer Nachholbedarf. Zu wenige Tiere sind ausreichend durch Impfung vor zum Teil tödlichen Infektionskrankheiten geschützt. Nachlässigkeit, aber auch Wissensdefizite der Halter spielen dabei eine Rolle.
Die Fakten sprechen für sich: Nur die Hälfte
aller Hunde und ein Drittel aller Katzen in Deutschland verfügen über einen ausreichenden
Impfschutz vor gefährlichen Infektionskrankheiten. Nachlässigkeit und
Verunsicherung durch Aussagen, Impfungen seien schädlich und hätten erhebliche
Nebenwirkungen, führen dazu, dass Tierhalter ihre Tiere immer seltener impfen
lassen. Eine gefährliche Entwicklung, denn bei der jährlichen Impfuntersuchung zeigen
sich Krankheitssymptome oft so rechtzeitig, dass noch eine wirkungsvolle,
lebensverlängernde Behandlung eingeleitet werden kann. Wichtig zu wissen: Werden
Hund und Katze nicht mehr geimpft, können sich Infektionserreger in der großen
Zahl empfänglicher Tiere ungehindert verbreiten. Ein wirksamer Seuchenschutz,
die so genannte Populationsimmunität, ist nämlich erst gegeben, wenn 70 Prozent
der Tiere einen belastbaren Impfschutz aufweisen. Die Ständige Impfkommission
Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt deshalb für Hunde regelmäßige Impfungen
gegen Staupe, Parvovirose, Leptospirose, HCC (Ansteckende Leberentzündung), und
Tollwut, für Katzen gegen Katzenseuche, Katzenschnupfen und Tollwut bei
Freigängern.
„Mindestens einmal im Jahr zum Tierarzt“ ist auch
die Empfehlung des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte, um Untersuchungen
zur Gesundheitsvorsorge und ggf. notwendige Impfungen bei Hund und Katze
durchführen zu lassen. Denn: Rechtzeitige und konsequente Schutzimpfungen bieten nach wie
vor den einfachsten und wirksamsten Schutz gegen virale oder bakterielle
Infektionen. Impfreaktionen und Nebenwirkungen sind bei den modernen
Impfstoffen äußerst selten geworden und stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen
einer Impfung. Angesichts
unterschiedlicher Impfzeiträume, verschiedener Impfstoffe und regionaler
Gegebenheiten sollte der Tierarzt vor Ort der erste Ansprechpartner sein. Er
weiß, welche
Impfungen nötig sind, kennt die aktuelle Seuchenlage, führt u. U. einen
Bluttest auf noch vorhandenen Impfschutz durch und ist über die neuesten
Empfehlungen der StIKo Vet informiert.
Ansprechpartnerin für diese Meldung:
Dr. Petra Sindern (bpt-Vizepräsidentin)
T. 0163 / 2 340 416