26.03.2020
Veterinärmedizinische Labore könnten helfend einspringen
und rund 70.000 zusätzliche Tests pro Woche durchführen. „Die Tiermedizin steht
bereit, um die Kolleginnen und Kollegen aus der Humanmedizin mit allen Kräften
zu unterstützen“, so Dr. Siegfried Moder, Präsident des Bundesverbandes
Praktizierender Tierärzte (bpt).
„Unser aller Ziel muss es sein, das Gesundheitssystem vor
dem Kollaps zu bewahren und damit Menschenleben zu retten. Ein Schulterschluss
zwischen Human- und Tiermedizin wäre deshalb mehr als sinnvoll“, unterstreicht
Moder. „Wenn die Corona-Pandemie schnell bekämpft werden soll, dann muss das
Bundesgesundheitsministerium eine gangbare Regelung finden.“
Nach Aussage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind
neben den bereits verhängten Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der
Coronavirusübertragung vor allem zusätzliche Tests der Schlüssel zum Erfolg. In
Südkorea hat sich diese Strategie als überaus erfolgreich erwiesen und dient
jetzt als Blaupause für andere Länder. In Deutschland sind hingegen die
derzeitigen Testzentren heillos überlastet. Veterinärmedizinische Labore
könnten einspringen und vermutlich rund 70.000 zusätzliche Tests pro Woche
durchführen.
Allein der Tiergesundheitsdienst Bayern und ein auf
Veterinärdiagnostik spezialisiertes Unternehmen aus Niedersachsen hätten
zusammen freie Kapazitäten für mindestens 1.200 zusätzliche Tests pro Tag.
Hinzu kommt eine Reihe weiterer privater tierärztlicher Labore und Lebensmittellabore.
Obgleich der Präsident des Robert-Koch-Instituts schon mehrfach auf diese Erweiterungsmöglichkeit hingewiesen hat, bewegt sich bislang nichts. Ein Grund dafür scheint die fehlende Abrechnungsgrundlage für die Kassenärztlichen Vereinigungen zu sein.
Ansprechpartner für diese Meldung:
Dr. Siegfried Moder (bpt-Präsident)
T. 0172 / 3673002