Katze beim Tierarzt
 
 

Die wichtigsten Infektionen des Hundes in Kürze

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Ansteckende Leberentzündung (HCC)

Auch die ansteckende Leberentzündung wird durch ein Virus hervorgerufen. Ihr Verlauf ist bei jungen Hunden meist schwerer als bei älteren Tieren. Welpen sterben mitunter plötzlich, ohne vorher Symptome aufgewie-sen zu haben. Bei langsamerem Verlauf ähnelt die Krankheit der Staupe. Zusätzlich zeigen die Hunde häufig eine deutliche Schmerzhaftigkeit im Bauchbereich und Schleimhautblutungen. Zu den Spätschäden zählen Trübungen der Hornhaut des Auges, zum Teil Erblindung.

(Bild: Leber eines an HCC verendeten Hundes. Hochgradige Lebenentzündung durch Virusvermehrung in den Leberzellen.)

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Leptospirose

Erreger der Leptospirose, auch Stuttgarter Hundeseuche oder Weil’sche Krankheit genannt, sind im Wasser lebende Bakterien (Leptospiren). Sie dringen über Haut und Schleimhäute in den Körper ein und erreichen über das Blut nahezu alle Organe. Die klinischen Symptome sind entsprechend vielfältig: Fieber, Erbrechen, Durchfall, geschwürige Veränderungen der Maulschleimhaut, Schwäche, Gelbsucht durch Leberschädigung, verminderte Harnausscheidung durch Nierenschädigung, Atembeschwerden, Lähmungserscheinungen. Menschen können sich anstecken, wenn der Urin infizierter Hunde auf Schleimhäute oder Hautwunden gelangt.

(Bild: Apathie und Lähmungserscheinungen infolge einer Leptospirose-Infektion)

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Parvovirose

Das Krankheitsbild der Parvovirose ist je nach Alter des Hundes unterschiedlich ausgeprägt. Welpen unter drei Monaten sterben oft plötzlich ohne weitere Symptome aufgrund einer Herzmuskelentzündung. Ältere Hunde dagegen zeigen eine schwere Magen-Darm-Entzündung mit Fieber, starkem Erbrechen und massivem, meist blutig werdendem Durchfall. Für junge Hunde endet auch diese Verlaufsform häufig tödlich.

(Bild: Innenansicht des Darms eines an Parvovirose verendeten Welpen. Massive Einblutungen durch Virusvermehrung in der Darmschleimhaut.)

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Staupe

Die Staupe als die wohl bekannteste Viruserkrankung des Hundes, zeigt ein vielgestaltiges Krankheitsbild. Nach den Erstsymptomen hohes Fieber, Fressunlust und Mattigkeit entwickeln sich verschiedene Formen, die oft ineinander übergehen: die Lungenform (Husten, Atembeschwerden), die Magen-Darm-Form (Erbrechen, Durchfall), die nervöse Form (Bewegungsstörungen, Lähmungen, Krämpfe), die Hautform (blasiger Hautausschlag) und die Hartballenkrankheit (übermäßige Verhornung der Sohlenballen und des Nasenspiegels). Dauerhafte Schäden bei Überleben der Krankheit sind das sogenannte Staupegebiss (Defekte des Zahnschmelzes bei Erkrankung im Alter des Zahnwechsels), Verhaltensstörungen und Epilepsie. In den letzten Jahren wurde die Staupe wieder zunehmend beobachtet.

(Bild: Zahnschmelzdefekte durch Erkrankung im Welpenalter)

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Tollwut

Die Tollwut wird durch ein weltweit verbreitetes Virus hervorgerufen und verläuft immer tödlich. Empfänglich sind alle warmblütigen Tierarten, Vögel und auch der Mensch. Die Infektion erfolgt in der Regel durch den virushaltigen Speichel beim Biss eines erkrankten Tieres, eine Ansteckung über Hautwunden ist jedoch ebenfalls möglich. Da auch der Mensch gefährdet ist, gelten für die Tollwut in Deutschland rechtliche Bestimmungen (Tollwutverordnung). Für ungeimpfte Hunde kann die Behörde schon bei Verdacht einer Ansteckung, z. B. nach Kontakt mit einem an Tollwut erkrankten Tier, die sofortige Tötung anordnen.

Ein an Tollwut erkrankter Hund ist übererregt, äußerst aggressiv und bissig („rasende Wut“). Später stellen sich Lähmungen ein, die zu heiserem Bellen, Schluckstörungen (starkes Speicheln, Schaum vor dem Maul) und Heraushängen der Zunge führen. Durch Lähmung der Hinterbeine kommt es zum Festliegen. Die Phase der „rasenden Wut“ kann aber auch fehlen und die Tollwut beginnt mit den Lähmungserscheinungen („stille Wut“).


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