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Quirlige Nager auf dem Vormarsch

© Stephan Erdmann / pixelio.de

Die aus dem südamerikanischen Chile stammenden Degus sind Verwandte der Meerschweinchen und Chinchillas. Sie werden schnell recht zahm und anhänglich, lassen sich streicheln und nehmen Leckerbissen aus der Hand. Als Kuscheltiere für Kinder eignen sie sich allerdings nicht, denn die flinken Tierchen entfleuchen in Windeseile.

Den Gewohnheiten Rechnung tragen

In freier Wildbahn leben Degus in extrem ausgeprägter Sozialstruktur gesellig in großen Sippschaften oder Kolonien. Sie hausen in Wohnhöhlen, aber man trifft die kleinen graubraunen Tiere auch in mehr oder weniger offenem Gelände und in dichtem Buschwerk an. Ihre Nahrung in Chile ist karg und besteht hauptsächlich aus Gräsern und Wurzeln. Die tag- und dämmerungsaktiven Nager sind sprungstarke Kletterkünstler wie Chinchillas, rennen und graben wie Rennmäuse, nagen wie kaum ein anderes Nagetier und sind eigentlich fast immer in Aktion.

Diesen Gewohnheiten muss bei der Haltung in Gefangenschaft unbedingt Rechnung getragen werden. Als geeignete Degu-Behausung empfiehlt sich deshalb auf jeden Fall ein Käfig, eine Voliere oder ein Terrarium. Die Maße von 100 x 50 x 100 cm (B x T x H) für zwei Tiere sollten niemals unterschritten werden. Wegen der extremen Nagefreudigkeit darf der Käfig über keinerlei Plastikteile verfügen! Zur Käfigeinrichtung gehören verschiedene Ebenen, Brettchen, Korkröhren, dicke Kletteräste, eine oder mehrere Schlafhöhlen, ein Sandbad mit Spezialsand, ein verletzungssicheres Laufrad, Heuraufe, Futtertrog und Tränke.

Da Degus sehr gesellig leben. ist die Einzelhaltung – wie bei fast allen Nagern – nicht tiergerecht. Zwei oder mehrere Weibchen oder 2 Männchen vertragen sich gut. Bei gemischten Gruppen sollten die Männchen kastriert werden, um ungewollten und zahlreichen Nachwuchs zu vermeiden.



Foto: Stephan Erdmann / pixelio.de


 
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